Winterthurer Wahlrückblick

Die nationalen Wahlen sind (fast) vorbei. Das Ergebnis weckt gemischte Gefühle. Freude, dass die Winterthurer:innen grüner und linker gewählt haben als die durchschnittliche Schweiz. Motivation, denn die SP hat stark zugelegt. Frustration andererseits über den nationalen Rechtsrutsch.

Wir befinden uns im Jahre 2023 n.Chr. Ganz Winterthur hat die SP gewählt… Ganz Winterthur? Nein! Aber immerhin 28% von euch – was ganz schön viel ist, und 5% mehr als vor 4 Jahren. Solch ein Ergebnis freut, motiviert und verpflichtet auch uns Stadtparlamentarier:innen. Wir nehmen das mit in die anstehende Budget-Debatte und werden umso mehr für ein soziales Winterthur einstehen.

 

Der Winti-Linksrutsch hilft, den nationalen Rechtsrutsch ein wenig zu verkraften. Wobei: Wir wissen nur von den 49% der Winterthurer:innen, die ihre Stimme abgegeben haben, wie sie sich die Schweizer Politik wünschen. Genau genommen wissen wir es von noch weniger Personen. Denn 25% aller Winterthurer:innen haben keinen Schweizer Pass und deshalb keine Möglichkeit, ihre Meinung an der Urne zu vertreten.

 

Vielleicht (und hoffentlich) ändert sich das bald. Aktion Vierviertel hat eine Initiative lanciert, um diesen 25% der Bevölkerung Zugang zur Demokratie zu verschaffen. Wer den Lebensmittelpunkt in der Schweiz hat, soll einen Anspruch auf Einbürgerung geltend machen können. Gut so! Es ist Zeit, diese 25% als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft anzuerkennen. Sie sollen mitentscheiden können, was in unser aller Land passiert.

 

In der Zwischenzeit haben nochmals 100% der Stimmberechtigten die Gelegenheit, ihre Meinung abzugeben. Wir wählen unsere zweite Vertretung im Ständerat. Die SP empfiehlt Tiana Moser von der glp, damit Daniel Jositsch kein SVP-Gspänli bekommt. Also, hopp Winti, und wählt Tiana Moser in den Ständerat!